050 by Als der Silberdämon starb (Teil 1 von 3)

050 by Als der Silberdämon starb (Teil 1 von 3)

Autor:Als der Silberdämon starb (Teil 1 von 3) [starb, Als der Silberdämon]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-05T14:51:58+00:00


»Ich bin gezwungen, meine Haut zu retten«, sagte Angelo d’Alessandro. »In einer Gefängniszelle würde ich zugrundegehen.«

Mein Plan war, diesem Mann von Mr. Silver die Zauberkräfte und das Wissen um die schwarze Magie nehmen zu lassen. Der Ex-Dä-

mon war in der Lage, all das aus d’Alessandros Hirn zu löschen.

»Mein Angebot ist noch nicht vollständig«, bemühte sich der Zauberer weiter, mich umzustimmen. »Boram ist nur ein Teil davon, Mr. Ballard. Ich weiß, daß Mr. Silver eine Zeitlang das Höllenschwert besaß, und ich kenne die Geschichte dieser starken Waffe mit dem gefährlichen Eigenleben. Mir ist bekannt, daß das Höllenschwert für einen Dämon namens Loxagon geschmiedet wurde. Er hielt sich mit dieser Waffe in der Hand für unbesiegbar, wurde grö-

ßenwahnsinnig und wollte nach dem Höllenthron greifen, worauf sich die vielen Feinde, die er sich im Laufe der Zeit schuf, gegen ihn verbündeten und ihn vernichteten. Kein Dämon spricht über ihn; sie tun alle so, als hätte es ihn nie gegeben.«

»Ich kenne Loxagons Geschichte«, sagte ich. D’Alessandro hatte mein Interesse geweckt.

»Ihre Freunde unternahmen alle Anstrengungen, um Loxagons Grab zu finden, soviel ich weiß«, sagte der schwarze Priester. »Denn es heißt, daß derjenige sich das Höllenschwert vollkommen untertan machen kann, der seinen Namen kennt, und diesen erfährt man nur auf eine Weise: Man muß die Klinge des Schwerts in Loxagons Grab stoßen.«

»Ist mir alles bekannt«, sagte ich unwillig. »Damit erzählen Sie mir nichts Neues. Ihnen ist mit Sicherheit nicht entgangen, daß es für uns mittlerweile nicht mehr so wichtig ist, Loxagons Grab zu finden.«

»Sie meinen, weil Mr. Silver nicht mehr im Besitz des Höllenschwerts ist. Es gehört jetzt Mago.«

»Richtig.«

Angelo d’Alessandro lächelte kalt. »Angenommen, Mr. Silver gelingt es, sich die Waffe wiederzuholen. Wäre es dann nicht von großem Nutzen, den Namen des Schwerts zu erfahren?«

»Sie reden so, als wüßten Sie, wo sich Loxagons Grab befindet«, sagte ich und musterte d’Alessandro eingehend.

Der Zauberer hob die Schultern. »Vielleicht kenne ich den Weg, der dorthin führt. Vielleicht bekommen Sie von mir einen wertvol-len Hinweis …«

»Vorausgesetzt, ich lasse Sie nicht einsperren.«

»Das ist meine Bedingung. Sie verlieren nichts, wenn Sie mich hier unter Arrest setzen, Mr. Ballard. Es wäre dumm von Ihnen, wenn Sie auf mein Angebot nicht eingehen würden. Es bringt Ihnen unge-ahnte Vorteile. Sie werden Loxagons Grab finden, und wenn Mr. Silver dem Jäger der abtrünnigen Hexen das Höllenschwert abnimmt

…«

Ich kniff die Augen mißtrauisch zusammen. »Wo ist der Pferde-fuß, d’Alessandro?«

Der Zauberer hob beteuernd die Hände. »Es gibt keinen. Ich schwör’s bei …«

»Bei Baphomet?« fragte ich spöttisch.

»Wie stehen Sie zu meinem Angebot?«

Es war eine große Versuchung. Ich wußte nicht, ob ich darauf eingehen sollte. Zu erfahren, wo sich das magische Grab befand, wäre schon sehr wichtig für uns gewesen, denn Mr. Silver hatte die Absicht, sich das Höllenschwert wiederzuholen.

Die eigenwillige Waffe unterwarf sich nur jenen, die sie mit ihrem starken Willen niederzwangen. Ich zum Beispiel durfte das Höllenschwert nicht berühren, denn mein Wille war nicht stark genug. Die Waffe hätte sich gegen mich gewandt und mich getötet.

Aber selbst Mr. Silver durfte dem Höllenschwert niemals ganz vertrauen. Ein Moment der Unachtsamkeit genügte, um die Kon-trolle über die Waffe zu verlieren.



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